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360° Peer-Feedback

Grundidee des fragebogengestützten 360° Peer-Feedbacks ist, dass Sie sich als Studierende untereinander zu spezifischen beobachtbaren Verhaltensweisen oder Themen wechselseitig eine Rückmeldung geben. Schließlich können Sie untereinander bestimmte Dinge viel besser einschätzen, als ein Dozent dies kann, der Sie vielleicht nur ein einziges Mal im Seminar erlebt.

Beim Feedbackgeben geht es nicht darum dem Gegenüber eine Rückmeldung darüber zu geben wie er oder sie "ist", was schlicht auch nicht geht, sondern rückzumelden wie man diesen Mensch wahrnimmt bzw. erlebt.

Feedback ist immer subjektiv!

Für sich selber erfahren Sie, wie Ihr Verhalten von anderen wahrgenommen, verstanden und erlebt wird. Die Rückmeldung darüber wie andere Menschen jemanden wahrnehmen, kann mit der eigenen Warhnehmung übereinstimmen oder auch davon abweichen. Daraus kann man - wenn man sich darauf einlässt und reflektiert - Nutzen für die persönliche Weiterentwicklung ziehen.

Voraussetzung für ein hilfreiches und gelungenes Feedback ist gegenseitige Wertschätzung zwischen allen Beteiligten und vor allem konstruktiv geäußerte Kritik.

Mit Ihrer Teilnahme erfahren Sie mehr über sich und ihre Kompetenzen auch im Hinblick auf ärztliche Fähigkeiten. Es geht um bewusste und unbewusste Persönlichkeits- und Verhaltensmerkmale zwischen dem Selbst und einer Gruppe. Der blinde Fleck im Selbstbild eines jeden soll durch das Projekt für Sie zugänglich gemacht werden.

Zudem können Sie durch gezielte Einwirkung z.B. in Interviews Ihre Möglichkeit nutzen Einfluss auf die Implementierung des Peer-Feedbacks in das neue Curriculum zu nehmen.

Sie haben auch die Möglichkeit Punkte für den Nachweis „Ärztliche Kompetenzen“ zu sammeln. Hierfür ist eine komplette Teilnahme am Feedback notwendig (Ausfüllen potentieller Vorfragebögen, der Selbsteinschätzung für die eigene Person, der Fremdeinschätzungen für alle Gruppenmitglieder und der Evaluation).

Als Teilnehmer:in geben Sie sich innerhalb Ihrer Gruppe untereinander einmalig im Semester anhand eines elektronischen Fragebogens Feedback. Sie geben Ihren Mitstudierenden/innen damit indirekt eine Rückmeldung, d.h. Sie geben Ihre Einschätzung online ab und bleiben dabei anonym. Der Grund dieses Vorgehens beim 360° Feedback liegt darin, möglichst ehrliche Einschätzungen abzugeben und zu erhalten. Es besteht die Möglichkeit Freitextkommentare abzugeben die für Ihre Kommilitonin bzw. Ihren Kommilitonen besonders hilfreich sein können, wenn Sie diese wertschätzend und konstruktiv formulieren.

Der Zeitaufwand für Ihre Selbsteinschätzung und die Rückmeldungen an alle Gruppenmitglieder beträgt für Sie insgesamt etwa 1-1,5 Stunden im Semester. Ihnen werden hinterher die Einschätzungen Ihrer Mitstudierenden zur Verfügung gestellt. Damit erhalten Sie Ihr ganz persönliches Ergebnis. Sie haben die Möglichkeit dieses in einem persönlichen Beratungsgespräch zu besprechen. Alle personenbezogenen Daten werden selbstverständlich vertraulich behandelt und stehen definitiv in keinem Zusammenhang mit einem Scheinerwerb oder irgendwelchen Prüfungsleistungen!

Wenn Ihre Gruppe oder einzelne Mitglieder nicht am Feedback teilnehmen möchten, ist eine Abmeldung per Email bei Frau Raski erforderlich! Ansonsten gehen wir davon aus, dass Ihre Gruppe automatisch teilnimmt. Die Einschätzung erfolgt in der Mitte des Semesters, damit Ihnen ausreichend Zeit zur Klausurvorbereitung zur Verfügung steht.

Melden Sie sich nicht von 360°-Feedback ab, erhalten Sie automatisch eine Email mit Zugang zur Online-Erfassung des Feedbacks. In der Online-Erfassung finden Sie nur die Möglichkeiten zur Selbstbewertung sowie die Möglichkeit zur Einschätzung der Mitglieder Ihrer Kleingruppe.

Alle Daten werden vollkommen anonym erhoben. Die Emails werden automatisch generiert. Eine Zuordnung von Email-Adressen oder anderen personenbezogenen Daten zu den ausgefüllten Fragebögen ist zu keinem Zeitpunkt möglich. Es ist nur zu erkennen, ob ein Teilnehmer evaluiert hat, nicht aber, wie der Fragebogen ausgefüllt wurde.

Allgemeine Angaben

Sie erhalten eine Übersicht, wie die Mitstudenten ihre Beziehung zu Ihnen, die Qualität der gemeinsamem Kontakte und den Bekanntheitsgrad einschätzen. Zusätzlich finden Sie auch einige Angaben zur Geschlechterzusammensetzung der Mitstudenten, die Ihnen eine Rückmeldung gegeben haben.

Fragen zur Fremdeinschätzung

In diesem Abschnitt finden Sie die Rückmeldungen zu den einzelnen Fragen der Fremdeinschätzung in unterschiedlicher Darstellung:

  1. als Übersicht
  2. als Histogramm
  3. als Profillinie.

In der Übersicht stehen auf der linken Seite noch einmal die Inhalte der einzelnen Items. Bitte beachten Sie die Polung der Skalen.
In der Histogramm-Darstellung sind die Angaben zu den Items verkürzt. Zur besseren Orientierung können Sie in der Übersicht noch einmal den genauen Itemtext sehen.

Die Profilinie bezieht sich ausschließlich auf die Mittelwerte der Einschätzungen. Um diese Werte mit Ihrer Selbsteinschätzung zu vergleichen, können sie also am besten einfach beide Profillinien nebeneinander legen. Dabei ist zu beachten, dass in Fremd- und Selbsteinschätzung verschieden viele Fragen vorliegen. Achten Sie beim Nebeneinanderlegen darauf auch die gleichen Fragen miteinander zu vergleichen.

Kommentare der Mitstudenten

Sofern von Ihren Mitstudenten Kommentare zu den einzelnen Items abgegeben wurden, finden Sie diese in einer Auflistung am Ende der Auswertungsdatei. Daneben steht die jeweilige Itemnummer, auf die sich der Kommentar bezieht. Wenn Sie hier keine Auflistung finden, wurde bei Ihnen kein separater Kommentar vorgenommen.

Es ist möglich, dass Sie auch unerwartete Rückmeldungen von Ihren Mitstudenten erhalten. Hierüber können Sie sich selbstverständlich mit diesen austauschen, auch wenn nicht mehr nachvollziehbar ist, wer welche Rückmeldung gegeben hat.

Sollten Sie sich durch die Rückmeldungen belastet fühlen, steht Ihnen ebenfalls gerne Frau Raski für ein persönliches Gespräch zur Verfügung.

Sollten Sie darüber hinaus Fragen haben, wenden Sie sich gern an Frau Raski .

Meinungen aus den Vorsemestern

Aufgrund der Rückmeldung meiner Mitstudierenden möchte ich folgendes Verhalten gerne ändern:
  • Meine Zurückhaltung in der Gruppe ablegen.
  • Nicht mehr "zu direkt" mit dem Patienten kommunizieren und mich mehr am Unterricht beteiligen
  • Im Patientengespräch noch mehr darauf achten, Fachworte zu vermeiden.
  • Mir mehr zutrauen.
  • Nicht mehr schüchtern sein, mehr Selbstvertrauen haben. Die anderen haben mich darin bestärkt. Vielen Dank dafür.
  • Leider haben meine Mitstudenten die Freitextfelder nicht genutzt und ansonsten eher positiv bewertet, sodass ich keine spezielle Kritik bekommen habe, an der ich arbeiten könnte.
  • Es müsste vielleicht stärker darauf hingewiesen werden, dass die Freitextkommentare wesentlich hilfreicher sind als die Noten. Ich habe mir bei jedem Studenten viel Mühe gemacht und zu fast jeder Frage etwas geschrieben, selbst aber insgesamt nur einen einzigen Kommentar erhalten.
  • Es wäre schön den Studenten nochmals deutlich vor Augen zu führen, welches Potential die Bemerkungsfelder mit sich bringen.
Allgemeine Aussagen:
  • Vielen Dank für die Möglichkeit des Peer-Feedbacks! Es ist eine sehr gute Idee nicht nur immer die Dozenten zu feedbacken, sondern auch mal Kommilitonen und vor allem sich selbst!
  • Leider ist dieses System sehr davon abhängig wie ernst die Studenten es nehmen und wie viel Mühe sie sich geben.
  • LASST DEN BLÖDSINN! Das hilft keinem! KOSTET NUR ZEIT… keiner evaluiert das ehrlich und korrekt! Sinnfrei!
  • weglassen. bis jetzt waren auch alle glücklich.
  • Es wäre schön, wenn die Studenten tatsächlich die Freitextfelder nutzen würde. Mit konkreter Kritik kann man am ehesten etwas anfangen. Kreuzchen werden schnell gesetzt und verleiten dazu das Feedback nicht wirklich ernst zu nehmen, sondern nur schnell abzuarbeiten. Vielleicht kann man sogar ausschließlich Freitextfelder machen?
  • Freunde evaluieren Freunde immer gut, die die  man nicht mag evaluiert man schlecht… Ist größtenteils nur Sympathie und hat nix mit Können zu tun.
  • …Es wäre anmaßend zu glauben, man könnte seinen Mitstudenten dadurch gerecht werden. Bemerkenswert: auch hier stimmten die meisten immer so neutral und opportunistisch wie möglich ab. - Erkenntnisgewinn gleich null.
  • Es ist sehr schade, dass die Studenten die Bemerkungsfelder kaum oder sogar gar nicht genutzt haben. Durch diese Felder ist ein Erkennen und Verändern von Kompetenzen, Verhaltensweisen und Denkweisen erst möglich.
  • Mehr Fragen, auch detaillierter. Außerdem jedes Semester ein Feedback, durch ungünstige Modulgruppen Konstellation keine vernünftige Bewertung möglich
  • Tolle Sache, einfach so beibehalten!

Literatur

  • Drever, J. & Fröhlich, W.D. (1971). Wörterbuch der Psychologie (5. Aufl.). München: Deutscher Taschenbuch Verlag.
  • Konradt, B. (1999). Über den Zusammenhang zwischen Impulsivität und Rigidität. Nicht publiziertes Manuskript, Universität Bonn.
  • Krampen, G. (1977). TBR-FR - Fragebogen zur behavioralen Rigidität. Trier: Universität, Fachbereich I - Psychologie.
  • Krampen, G. (1977). TBR-Fragebogen zur behavioralen Rigidität. Deutsche Übersetzung, Reliabilität, Validität, revidierte Version. Trier: Universität, Fachbereich I - Psychologie.
  • Rokeach, M. & Fruchter, B. (1956). A factorial study of dogmatism and related concepts. Journal of Abnormal and Social Psychology, 53, 356-360.
  • Schaie, K.W. & Parham, I.A. (1975). Manual for the Test of Behavioral Rigidity. Palo Alto: Consulting Psychologists Press.
  • Schaie, K.W., Dutta, R. & Willis, S.L. (1991). Relationship Between Rigidity- Flexibility and Cognitive Abilities in Adulthood. Psychology and Aging, 6, 371-383.
  • Ullrich, R., Ullrich de Muynck, R. & Brengelmann, J.C. (1978). Item- und Faktorenanalyse eines Fragebogens zur Erfassung der Rigidität im Leistungsbereich bei leistungsgestörten Patienten. In: R. Ullrich & R. Ullrich de Muynck (Hrsg.), Soziale Kompetenz. Experimentelle Ergebnisse zum Assertiveness-Trainingsprogramm ATP, (Bd. 1), München: Pfeiffer, S. 239-262.
  • Wulfert, E., Greenway, D.E., Farkas, P., Hayes, S. & Dougher, M.J. (1994). Correlation between self-reported rigidity and rule-governed insensitivity to operant contingencies. Journal of Applied Behaviour Analysis, 27, 659-671.
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