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Fallkonferenz

In Ergänzung zu den Patientenvorstellungen auf Station bietet die ärztlich begleitete Fallkonferenz für die Studierenden die Gelegenheit, gemeinsam mit ihren Kommiliton:innen pro Praxisblock einen ausgewählten Patientenfall ausführlich in der Gruppe zu diskutieren. Die Studierenden sind Expert:innen für ihren jeweiligen Patientenfall und trainieren so im Peer-to-Peer-Teaching auch ihre Lehrkompetenz.

Ablauf

Fallkonferenzen finden in den Praxisblöcken zweimal wöchentlich am Nachmittag statt. Sie umfassen bis zu 20 Studierende und werden von einer Ärztin oder einem Arzt begleitet. Jede Sitzung bietet Raum für etwa zwei interaktive Fallbesprechungen. Zur Vorbereitung wählen die Studierenden einen Aspekt eines zuvor beim Lernen an Behandlungsanlässen bearbeiteten Patientenfalls aus, mit dem sie sich gerne noch tiefer beschäftigen möchten. Nach der vertiefenden wissenschaftlichen Recherche präsentieren und diskutieren sie den Fall als Expert:in mit ihrer Gruppe im Rahmen der Fallkonferenz.

Die Gruppen bestehen für mindestens ein Semester, denn die Gruppenkonstanz schafft ein vertrautes Umfeld, in welchem Präsentieren, Diskutieren, in der Gruppe Reflektieren und Kritisieren uneingeschränkt geübt werden können. Die Lehrenden sind hierbei als Teil der Gruppe zu betrachten und übernehmen die Funktion eines Coaches.

Rolle der Ärzt:innen

Da die Studierenden meist auf unterschiedlichen Stationen rotieren, sind die Fallkonferenzen fächerübergreifend und die betreuenden Ärzt:innen fungieren losgelöst von ihrem jeweiligen Fachgebiet als Expert:innen im ärztlichen Denken und Handeln. Sie sind dafür verantwortlich, die Patientenvorstellung der Studierenden und die Diskussion in der Gruppe sachlich zu beurteilen und ggf. in die Tiefe zu führen. Wie bei der Patientenvorstellung auf Station / Ambulanz strukturieren und bewerten sie die Fallkonferenz anhand eines Feedbackbogens. Hinzu kommt eine konstruktive mündliche Rückmeldung am Ende der jeweiligen Sitzung durch die gesamte Gruppe. Der Fokus liegt hierbei weniger auf fachlichen Details als auf der wissenschaftlichen Evidenz, der Lehrkompetenz der Studierenden sowie auf dem Vertiefungsimpuls, den die Studierenden durch einen nach persönlichen Interessen ausgewählten Aspekt ihres Patientenfalls geben.

Vertiefungsimpuls

Ziel der Fallkonferenz ist es, das weite Feld des klinischen Denkens und Handelns auf einen Patientenfall anzuwenden und dabei die acht Kompetenzbereiche zu vertiefen. Der von den Studierenden gegebene Vertiefungsimpuls soll dazu anregen, den Patientenfall aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten, zu vertiefen und kritisch zu hinterfragen. Dabei können die Studierenden zum Beispiel wirtschaftliche, soziale und ethische, oder therapeutische Aspekte in Betracht ziehen und ihre Kompetenzen in den ausgewählten Bereichen vertiefen. Das Format bietet Raum für fachlich fundierte Diskussionen und komplexe Fragestellungen, die über die reine Besprechung des Patientenfalls hinausgehen und einen breit gefächerten Kompetenzzuwachs in der Gruppe ermöglichen.

Einführungsvideo für Studierende

Einführungsvideo für Lehrende

Regularien

Im 5. Studienjahr sind mindestens sechs ausführliche Patientenvorstellungen in den zweimal wöchentlich stattfindenden Fallkonferenzen erfolgreich durchzuführen. Von diesen werden drei benotet, die restlichen drei werden ohne Note erworben. Die Bewertung der Lehrperson wird auf dem Feedbackbogen dokumentiert.

Regelung für das Wintersemester 2020/21

Im Wintersemester 2020/21 finden im 5. Studienjahr keine Fallkonferenzen statt. Sie werden durch die Lehrformate in den (digitalen) Praxisblockwochen ersetzt. Bei regelmäßiger Teilnahme am Praxisblockunterricht in Präsenz sowie in digitaler Form werden drei Patientenvorstellungen (ausgehend vom Behandlungsanlass der Patientin/des Patienten) in den Fallkonferenzen angerechnet.

Verantwortlichkeit: